Sayfalar

1 Nisan 2011 Cuma

„Wir verfolgen das Ziel der gemeinsamen Herrschaft der türkischen und kurdischen Arbeiter“

Die Republik Türkei, die 1923 gegründet wurde, war zu keiner Zeit ein System, das zu Gunsten der Arbeiterklasse der Türkei funktionierte. Man kann jedoch sagen, dass die Bedrohung, die das System für die Werktätigen schafft, noch nie so groß war wie heute.

Es mag stimmen, dass die Bourgeoisie in der Türkei seit achtzig Jahren an der Macht ist. Jedoch hat ihre Herrschaft mit der Regierung der Gerechtigkeits- und Fortschrittspartei (AKP) in vielerlei Hinsicht einen neuen Höhepunkt erreicht. Dass sich Entscheidungen nach den Bedürfnissen der Bourgeoisie richten, wird nicht mehr geleugnet. Es ist offensichtlich, dass der Ministerrat der Türkei aus Arbeitgebern und Händlern besteht. Wieder wird in der letzten Zeit vermehrt der religiöse Reaktionismus unter der Bevölkerung verbreitet, der schon immer gegen die Arbeiterbewegung verwendet wurde.

Es mag stimmen, dass die Republik Türkei schon immer enge Beziehungen zu imperialistischen Staaten besaß. Jedoch sind heute die Einflüsse der USA und der Europäischen Union auf die Regierung, die Armee und sämtliche Verwaltungsorgane deutlich erkennbar. Diese Beziehungen sind zuletzt deutlich geworden, als das türkische Militär - von den USA gelenkt – das irakische Kurdistan bombardierte. Einerseits unterstützt die USA die Türkei und andererseits den kurdischen Nationalismus im Irak und Iran. In Wahrheit wurden die kurdischen Werktätigen über die ganze Gesichte der Türkei hinweg unterdrückt, indem man die Regionen, in denen sie leben, in Armut und Rückständigkeit zurückließ und ihre Sprache und Kultur ausgegrenzt hat. Trotz dieser Umstände, überwogen lange Zeit nicht Träume vom Separatismus unter den kurdischen Werktätigen, sondern vom Aufbau einer egalitären Gesellschaft gemeinsam mit den türkischen Arbeitern. Heute jedoch, fördern die türkische sowie die kurdische Bourgeoisie, unter starker Einflussnahme der USA,  den Nationalismus auf beiden Seiten um die Werktätigen von ihren gemeinsamen Befreiungsbestrebungen zu entfremden.
***

Unter diesen Umständen ist eine der wichtigsten Kampfpunkte der TKP, die Schaffung einer breiten und politischen Organisierung der Arbeiter. Die unter dem Namen „Arbeiterbund der Patriotischen Front“ ins Leben gerufene Organisation, vereint die verstreuten Schichten der Arbeiterklasse unter einem Dach. Dazu gehören unter Anderem das Industrieproletariat, Berufstätige im öffentlichen- und im Dienstleistungssektor, z.B. Ärzte die gegen Lohn arbeiten, Ingenieure,  Hausfrauen, und Arbeitslose. Heute werden in der Türkei nicht einmal die Interessen eines von zehn Arbeitern durch Gewerkschaften vertreten. Zudem pflegen sie besonders eng verzweigte Beziehungen mit Wirtschaftsmagnaten. Der Arbeiterbund ist dazu in der Lage die Leere, die die Gewerkschaften hinterlassen haben zu füllen und noch weit mehr zu erreichen.

Die TKP arbeitet außerdem daran das Projekt der sozialistischen Türkei der gesamten Bevölkerung konkret nahe zu bringen. Im Jahr 2007 hat die AKP-Regierung eine Verfassungsreform eingeleitet um die Türkei in eine reine Diktatur der Bourgeoisie zu verwandeln. Dem hat die TKP hingegen unter dem Titel „Gesellschaftsverfassung“ eine sozialistische Verfassung entgegengestellt. Darin sind die Sozialisation, die zentrale Wirtschaftsplanung und die Annullierung aller ausbeuterischen Abkommen mit imperialistischen Staaten enthalten. Kurz gesagt stellt die einzige Alternative gegen Ausbeutung, Unwissenheit und wahnsinnige Ideologien, unter denen die Werktätigen der Türkei leiden, die Gesellschaftsverfassung dar.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Verfassung der TKP ist die Definierung des Staates auf ethnischer Grundlage. Nach achtzig Jahren des Separatismus werden Türken, Kurden und alle anderen Nationalitäten, die im Land leben, die Freiheit haben ihre eigene Sprache frei zu sprechen, in ihrer eigenen Sprache unterrichtet zu werden und ihre Kultur zu entwickeln, da die sozialistische Türkei diese Rechte in ihrer Verfassung fest verankern wird.

Eines der Hauptziele des Sozialismus wird die Industrialisierung und Schaffung von Wohlsand im Osten des Landes, der durch die kapitalistische Türkei über all die Jahre bewusst rückständig gehalten wird. Die Geschichte der jahrhunderte langen Gewaltherrschaft des Imperialismus in Kleinasien ist die Geschichte des bewussten Hetzens der Völker gegeneinander. Der Sozialismus hingegen ist die einzige Garantie für das brüderliche Miteinander der Völker. Aus diesem Grunde organisiert die TKP im Osten wie im Westen des Landes kurdische Werktätige gleichermaßen wie ihre türkischen Klassengenossen.
***

Die TKP kämpft seit 1920 dafür, dass die Werktätigen der Türkei eine egalitäre Gesellschaft aufbauen können. Gegenwärtig hat der Kampf eine äußerst interessante Wendung angenommen. Auf der einen Seite ist die Bourgeoisie so mächtig wie noch nie zuvor. Auf der anderen Seite verfügt die kommunistische Bewegung der Türkei heute auch über eine beachtliche Stärke. Dies ist ein Anhaltspunkt dafür, dass der Kampf in der vor uns liegenden Periode noch mehr entflammen wird. Wir streben die Macht an und wir wissen, dass die Macht, die die Arbeiterklasse in der Türkei an sich reißen wird, den bedeutendsten Beitrag für die Klassenbewegung in Europa leisten wird.

Kommunistische Partei der Türkei

Hiç yorum yok:

Yorum Gönder